Platingruppenmetalle umweltfreundlich rückgewinnen
Mit einem biotechnologischen Verfahren lassen sich Platingruppenmetalle aus industriellen Prozessströmen umweltfreundlich rückgewinnen – das haben BRAIN und Heraeus im Rahmen einer Kooperation gezeigt.
Der Edelmetall-Dienstleister Heraeus Precious Metals und der Biotechnologie-Pionier BRAIN AG haben kürzlich eine Kooperation zur biologischen und damit umweltfreundlichen Rückgewinnung von Platingruppenmetallen (PGM) aus industriellen Prozessströmen erfolgreich und planmäßig abgeschlossen.
BRAIN hatte für die PGM-Rückgewinnung eine Technologieplattform etabliert, bei der optimierte Mikroorganismen PGM-Metalle über spezifische chemische Oberflächenwechselwirkungen binden. Sogar bei hohen PGM-Konzentrationen und extremen pH-Werten lassen sich damit die Mikroorganismen samt der gebundenen PGM-Metalle vom Industrieprozesswasser abtrennen – und das mit einer hohen Rückgewinnungsrate. Die analytischen Methoden zur Quantifizierung der PGM-Metalle wurden bei BRAIN selbst entwickelt und durchgeführt.
Rückgewinnung als Alternative zur Rohstoffgewinnung
Zu den Platingruppenmetallen gehören z.B. Platin, Palladium oder Rhodium. Sie kommen in unterschiedlichen Industrien zur Anwendung. Ihre Rückgewinnung erhält zunehmend Bedeutung als Alternative zur Rohstoffgewinnung aus primären Rohstoffquellen. Doch gängige Recyclingverfahren gehen häufig mit dem Verbrauch großer Chemikalien- und Energiemengen einher. Wer in der Edelmetall-Branche einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Wirtschaft leisten will, sucht daher nach alternativen Lösungen zur Rückgewinnung, z.B. nach einer biotechnologischen Lösung.
Nachdem die BRAIN-Wissenschaftler zunächst PGM-Metall-bindende Mikroorganismen identifiziert hatten, optimierten sie deren Bindungseigenschaften und etablierten den Prozess dann im Labormaßstab. Bei Heraeus stehen nun weitere Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an, um die Resultate im industriellen Maßstab zu verwirklichen.
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